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Die Stadt Mülheim
Über die Stadt Mülheim a. d. Ruhr
Die Stadt Mülheim wurde erstmals im Jahre 1093 urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen Mulinhem, später als Molenheim,und im Zuge des sprachlichen Wandels dann als Molnheim. Im Laufe der Jahrhunderte wurde daraus Mülheim, was als "Heim der Mühlen"verstanden werden darf. Nicht mehr belegbar ist jedoch, ob der Name der Stadt auf eine einzige, bedeutende Mühle oder auf eine ungewöhnlich starke Anhäufung von Mühlen zurückzuführen ist.
Ein besonderes Augenmerk bezüglich der Historie der Stadt verdient das Schloss Broich. Errichtet gegen Ende des 9. Jahrhunderts, war es angedacht als Schutzmaßnahme gegen Übergriffe der damals angreifenden Wikinger, welche im Jahre 883 bereits Duisburg eroberten. Nachdem jedoch im Jahre 884 die Wikinger aus Duisburg vertrieben wurden, wurde das Schloss Broich aufgrund mangelnden Bedarfs vorübergehend aufgegeben und erst im 11. Jahrhundert durch die Edelherren von Broich wieder nach Erneuerungen und Erweiterungen genutzt. Heute finden im Schloss Broich standesamtliche Eheschließungen sowie städtische Empfänge statt. Zudem besteht auch die Möglichkeit, für Veranstaltungen oder Feierlichkeiten das Wappenzimmer, den Rittersaal oder das Kaminzimmer zu buchen.
Gegenüber, also auf der rechten Seite der Ruhr, befindet sich der Kirchenhügel, eine Geländeerhebung, die bis 1945 das Zentrum der Mülheimer Altstadt darstellte. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstört und musste zum größten Teil abgerissen werden. Lediglich zwei Kirchen, die evangelische Petrikirche sowie die katholische Pfarrkiche St. Mariä Geburt endeten nicht als Ruinen. Beide Gotteshäuser wurden aufwändig restauriert.
Im Jahre 1598 eroberten spanische Truppen im Rahmen des spanisch-niederländischen Achtzigjährigen Krieges, der sich auch auf den Niederrhein und Westfalen stark auswirkte, das Schloss Broich. Am 11.10.1598 wurde Graf Wirich VI von Daun-Falkenstein, der Herrscher des Schlosses, von den Spaniern ermordet. Er war der wichtigste Führer der Protestanten im Gebiet des Niederrheins.
Im Jahre 1682 starb Wilhelm Wirich, letzter männlicher Nachfahr von Graf Wirich VI. Damit existierte keine Erbfolge mehr, und das Lehen ging an die Grafen von Leiningen. Diese ließen das Lehen durch einen Rentmeister -ein führender Beamter einer Finanzbehörde- verwalten.
Im 18. Jahrhundert (ca 1770) wurde die Ruhr durch Ausbau zu einer Schifffahrtsstraße, wodurch 1780 durch den Bau einer Schleuse auch das Zentrum Mülheims auf dem Wasserwege erreichbar wurde. Das brachte den Durchbruch mit dem Handel des fossilen Brennstoffs Kohle. Nun wurden mit den Zechen Sellerbeck und Humboldt die ersten auf finanzwirtschaftlicher Basis fundierten Abbaustellen für Kohle ins Leben gerufen. Die Industrialisierung war im vollen Gange. Im Jahre 1820 gründeten dann die Brüder Franz und Johann Dinnendahl eine Eisen verarbeitende Fabrik, welche die Fertigung von gegossenen Maschinenteilen ermöglichte, was gleichzeitig Arbeitsplätze und die seinerseits dringend benötigte Zuwanderung von Arbeitern mit sich brachte. Die Fabrik wurde später zur 'Friedrich-Wilhelms-Hütte', die großen Anteil am Bau der ersten vornehmlich aus Eisenmaterialien Hängebrücke Deutschlands hatte. Diese wurde von 1842-1844 erbaut und existierte bis 1909, bis sie durch eine Betonkonstruktion abgelöst wurde, da die ursprüngliche Hängebrücke, die Broich und die Stadtmitte verband, aufgrund Stabilitätsmangels dem stetig anwachsenden Verkehr nicht mehr auf Dauer standhalten konnte.